Elektrochemischen Kleber

Der Elektrochemische Kleber ist ein biomimetischer Proteinkleber, dessen Grundlage ein früher in der Natur Terras vorkommender Klebstoff der mittlerweile ausgestorbene Muschelart Mytilidae ist. Wichtigster Bestandteil ist 3,4-Dihydroxyphenylalanin auch Dopa genannt. Dieses bildet eine Polymermatrix aus Makromolekülen, die an nahezu jeder Oberfläche haftet.

Das Hydrogel kann je nach Anwendungsfall durch unterschiedliche äußere Prozesse einmalig klebend oder auch klebend/nichtklebend geschaltet werden. So gibt es Arten, die unter Anderem in der Medizin verwendet werden, durch die aus dem Gel mit Hilfe einer Bestrahlung mit Licht einer bestimmten Wellenlänge oder Einbringen eines weiteren chemischen Elementes die klebenden Eigenschaften ausgelöst werden. Andere Arten lassen sich durch einen elektrischen Impuls von nichtklebend zu klebend beziehungsweise, in dem die Polarität umgedreht wird, von klebend zu nichtklebend wandeln.

Trocknet das Hydrogel aus, verliert es seine steuerbare Funktion und härtet aus. Je poröser die Oberfläche, desto schwieriger wird es, angeklebte Gegenstände wieder zu entfernen – an extrem glatten Oberflächen fallen ausgetrocknete Hydrogelpads ab. Um dem Austrocknen vorzubeugen werden je nach Anwendungsgebiet unterschiedliche Klebeflächen entwickelt. So wird zum Beispiel für den Einsatz im Vakuum die Klebefläche von einem Dichtring umgeben und mit einer kleinen Heizung versehen.